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Bienensterben | Bienen helfen | Weihnachtlich backen | Das DIB-Glas | Honiggläser richtig entsorgen
März 2018
Die Varroa-Milbe und das Bienensterben
Oft werde ich gefragt, ob ich auch Probleme mit dem Bienensterben habe. Da der Verlust von Bienenvölkern aber verschiedene Ursachen haben kann, muss ich oft mit einer Gegenfrage antworten: „Worauf bezogen?“
Dass im Laufe des Bienenjahres, und speziell im Sommer, Spritzschäden aus Pflanzenschutzmittel auftreten können, ist mittlerweile bekannt und ein Schwerpunkt-Thema in der Presse. Ein weit größerer Feind der heimischen Honigbiene (und zwar gattungsunabhängig) ist seit den 1970ern Jahren eine aus dem tropischen Ostasien eingeschleppte Milbe namens "Varroa destructor“. Der Name ist Programm: diese Milbe befällt unsere Bienen bereits im Larven Stadium und vermehrt sich in den Brutzellen. Doch ihre Anwesenheit allein verursacht noch nicht den Tod der Biene und des Volkes: erst die durch den Speichel der Milbe permanent offen gehaltenen Bisswunden (=Eintrittspforten für Krankheiten) und der hohe Befallsgrad im Stock machen die 1,1 Millimeter lange und 1,6 Millimeter breite Milbe so gefährlich. Die durch sie verursachten Krankheiten können z.B. dafür sorgen, dass die Bienenbrut verkrüppelt und dadurch nicht überlebensfähig schlüpft.
Man hat in der Vergangenheit kaum etwas unversucht gelassen, um der Varroa Milbe Herr zu werden und sie dauerhaft aus den Bienenwohnungen zu verbannen – leider ohne dauerhaften Erfolg. Damit sind wir Imker – übrigens auch gesetzlich – dazu verpflichtet, regelmäßig und konsequent gegen den heimtückischen Feind unserer Bienen vorzugehen.
In den vergangenen 40 Jahren wurde an verschiedensten Methoden getüftelt, um der Varroa den Garaus zu machen. Früher zugelassene Akarizide (Medikamente) hinterließen Spuren in Wachs und Honig, die Milbe entwickelte Resistenzen gegen die angewandten Mittel. Das Ergebnis: diese Medikamente sind heute verboten. Noch immer gibt es verschiedene Wege, um den Bienen die Milbe vom Hals zu halten: manch einer schwört auf eine Bienensauna, andere auf ein hochfrequentiertes Beschallen. Beides soll die Milbe an ihrer Entwicklung und somit an deren Vermehrung hintern.
Was seit Jahren mit viel Erfolg zum Einsatz kommt und zur Reduzierung der Milbe im Bienenstock führt, sind organische Säuren. Insgesamt drei verschiedene Arten sind zur Behandlung zugelassen: Milchsäure, Ameisensäure und Oxalsäure. Diese werden sowohl von konventionellen Imkern wie auch von BIO-Imkern verwendet und bringen bei richtiger Anwendung den gewünschten Erfolg.
Von Anfang Januar bis zur letzten Honigernte im Sommer, dürfen - sofern man Honig ernten möchte - keine Behandlungen stattfinden. Dadurch garantieren wir Imker Ihnen, dass sich keinerlei Rückstände im Honig und somit später im Glas auf dem Frühstückstisch finden.
Sollte einmal doch eine Schadschwelle durch ein erhöhtes Aufkommen der Milbe im Bienenvolk eine Behandlung vor der letzten Ernte erforderlich machen, wird der Honigraum abgenommen und einem anderen Volk zur weiteren Verwendung aufgesetzt. Somit werden sowohl das von der Varroa angegriffene Volk als auch der Honig gerettet.
Da beim Kampf gegen die Varroa destructor wirklich vieles zu beachten und viel Wissen vorauszusetzen ist, sollte sich jeder, der darüber nachdenkt mit dem Imkern anzufangen, darüber im Klaren sein, dass die Imkerei mehr bedeutet, als nur eine Kiste voller Bienen im Garten zu haben. Wer seine Völker nicht gegen die Varroa schützt, hat schon bald keine volle Kiste bzw. Bienen mehr. Richtiges Imkern heißt auch, Verantwortung zu übernehmen. Eine Verantwortung für Tiere, die so stark domestiziert wurden, dass sie ohne unser Zutun gar nicht mehr dauerhaft in freier Wildbahn überleben könnten. Verantwortung heißt, sich um die Völker zu kümmern, im Fall der Varroa Milbe heißt das: mit der richtigen Behandlung. Ein anderes Thema ist das ausreichende Füttern der Völker im Spätsommer - ein Bereich, dem wir uns in unserem Blog auch bald zuwenden werden.
Sie haben Fragen zur Varroa und der Behandlung der Bienen? Schreiben Sie uns – wir teilen unser Wissen gerne mit Ihnen!
Januar 2018
Gute Vorsätze: fünf Möglichkeiten,
im neuen Jahr etwas für die Bienenrettung zu tun
Gute Vorsätze gehören zum Jahreswechsel wie der Countdown und das Feuerwerk. Hand aufs Herz: wie vielen dieser Vorsätze lassen wir auch wirklich und langfristig Taten folgen? Denn gerade wenn es bei diesen Vorsätzen um uns selbst geht, lassen wir gerne Gnade walten und damit so manche Diät, Verzichtserklärung oder Sparmaßnahme noch vor dem Frühling sausen.
Wie wäre es also, für 2018 einmal gute Vorsätze zu fassen, die der Erhaltung der heimischen Bienen dienen? Das ist einfacher einzuhalten als manch anderer Vorsatz und wird mit unseren Tipps zu einem spannenden Projekt für das neue Jahr:
Honig: nur vom regionalen Imker!
Sicher, Honig aus dem Supermarkt ist verlockend. Bunte Etiketten, raffinierte Glasformen und dazu hohe Qualitätsversprechen lenken das Auge vom traditionellen Honigglas auf 'moderne' Honigprodukte. Doch im Honig aus der Industrie stecken mitunter bis zu vier verschiedene Honigsorten aus allen Winkeln der Erde. Die Pestizid- und Gen-Belastungen sind dabei oft nicht nachvollziehbar und auch Bienenkrankheiten werden damit Importiert. Deutscher Honig vom Imker vor Ort ist ein transparentes Naturprodukt, bei dem Geschmack und Qualität immer auch mit Umweltschutz und Bienengesundheit einhergehen.
Leere Honiggläser: zurückgeben oder gespült ins Altglas
Wir haben bereits in diesem Artikel darauf hingewiesen, doch wir werden nicht müde, daran zu erinnern: leere Honiggläser dürfen Sie gerne Ihrem Imker des Vertrauens zurückgeben. Wenn das zu große Umstände bereitet, sollten Sie die leeren Gläser aber immer sauber gespült ins Altglas geben. Krankheiten wie die amerikanische Faulbrut und andere Bienenseuchen können über Honigreste in Altglascontainern zur Gefahr für die heimischen Honig- und Wildbienen werden.
Augenweide Bienenweide
Wer einen Garten hat, kann einen kleinen Streifen – oder ein ganzes Beet – für bienenfreundliche Pflanzen reservieren. Saatmischungen gibt es dafür sogar im gängigen Gartenhandel. Doch auch gezielt können Schafgarbe, Akelei, Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Ringelblume oder Küchenkräuter gesät oder gesetzt werden. So finden Wild- und Honigbienen in Ihrem Garten ein reichhaltiges Angebot und Ihnen bieten sich spannende Beobachtungsmöglichkeiten.
Kräuter: ein Töpfchen Bienenglück
Wer keinen eigenen Garten hat, kann trotzdem dazu beitragen, Bienen und ihre Verwandten mit Nahrung zu versorgen. Denn auf jedes Fensterbrett und jeden Balkon passen kleine oder mittelgroße Pflanztöpfe, die Sie mit Kräutern füllen können. Denn Lavendel, Pfefferminze, Thymian, Basilikum oder Rosmarin machen sich nicht nur in der Küche gut: wer die Pflanzen bis zur Blüte bringt, unterstützt aktiv Bienen und Hummeln bei Ihrer Nahrungssuche.
Concierge der Natur werden mit Insektenhotels
Neben der Honigbiene gibt es allein in Deutschland über 550 Wildbienen-Arten. Einige davon sind sogar vom Aussterben bedroht. Diesen Verwandten der Honigbiene bieten Sie mit einem Insektenhotel optimale Lebensbedingungen. Egal, ob selbstgebaut wie nach dieser Anleitung oder gekauft verschiedene Größen sorgen dafür, dass selbst das Fensterbrett zur sicheren Zuflucht für Biene Majas Wilde Schwestern wird.
Dezember 2017
Sind wir doch mal ehrlich: ohne süße Leckereien sind die Stunden unter dem Baum doch nur halb so schön, oder!? Lebkuchen, Plätzchen und Kuchen dürfen zur Adventszeit einfach nicht fehlen. Und Honig hat in den weihnachtlichen Backstuben längst sein Talent bewiesen. Sie haben sich bisher noch nicht an die Weihnachtsbäckerei mit dem Wabengold herangetraut? Kein Problem! Wir von der Imkerei Summstöckel haben ein paar gelingsichere Rezepte für Sie zusammengestellt:
Honigkuchen
125 g Zucker
250 g Summstöckel Honig
125 g Kokosfett
500 g Mehl
2 EL Kakao
1 EL Lebkuchengewürz
1 TL Zimt
Zucker, Honig und Kokosfett in einem Topf erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Mehl in eine Schüssel sieben. Kakao, Gewürze, Rumaroma und die Hälfte der Mandeln, Rosinen, Zitronat, Orangeat und Walnüsse zugeben. Alles gut verkneten. Teig über Nacht kalt stellen. Nicht erschrecken: der Teig wird dabei sehr fest.
Am nächsten Tag den Teig mit den Händen etwas anwärmen, dann gleichmäßig auf einem kleinen, gefetteten Backblech ausrollen.
Im Backofen bei 200 Grad ca. 10 Minuten backen.
Die andere Hälfte von Mandeln, Rosinen, Zitronat, Orangeat und Walnüssen auf den Teig verteilen und weitere 40 Minuten backen.
Abkühlen lassen, in kleine Stücke schneiden, zum Servieren mit etwas Honig beträufeln.
Florentiner
50 g Butter
1/8 L Sahne
100 g Mandelblättchen
50 g Zitronat
50 g Orangeat
100 g Summstöckel Honig
Mark einer Vanilleschote
1 Msp. Zimt
65 Mehl
100 g Kuvertüre
Backoblaten
Butter mit Sahne bei schwacher Hitze zum kochen bringen.
Restliche Zutaten und Honig vermischen, in die Buttersahne einrühren und einige Minuten köcheln lassen.
Die Masse im heißen Wasserbad flüssig halten.
Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf die Oblaten setzen, nach Wunsch mit halbierten Mandeln belegen.
Florentiner im Backofen bei 180 Grad 25 Minuten backen. Anschließend abkühlen lassen.
Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Boden der fertig gebackenen Florentiner in die Kuvertüre eintauchen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Schokoladenmakronen
100 g grob geriebene Haselnüsse
75 g fein gemahlene Haselnüsse
3 Eiweiß
175 g Summstöckel Honig
1 Msp. Zimt
1 EL Kakopulver
1 TL Orangenaroma
Mark einer Vanilleschote
180 g Mehl
Backoblaten
Nüsse ohne Fett in einer kleinen Pfanne leicht anrösten, abkühlen lassen.
Eiweiß steif schlagen, den Honig langsam einlaufen lassen und so lange rühren, bis eine dickcremige Masse entstanden ist. Zimt, Kakao, Orangenaroma und Vanillemark hinzu geben. Nüsse mit Mehl vermischen und unterheben. Mit zwei Teelöffeln auf ein Backblech legen und in den kalten Backofen schieben. Dann den Backofen auf 180 Grad einstellen und die Makronen 20 - 25 Minuten backen.
Wir wünschen gutes Gelingen!
Übrigens: Den Zucker in all Ihren Backrezepten können Sie getrost durch Honig ersetzen. In der Regel reduzieren Sie die Zuckerangabe dafür um ein Drittel, sprich: z.B. 30 g Zucker ersetzen Sie durch 20 g Honig. Alle Flüssigkeiten werden um ein Viertel reduziert: z.B. statt 200 ml nur 150 ml verwenden.
1 Ei
1 TL Rumaroma
100 g ganze Mandeln
100 g Rosinen
100 g Zitronat
100 g Orangeat
100 Walnüsse
August 2017
Da ist drin, was draufsteht: Qualitätsmerkmal DIB-Glas
„Das ist aber ein langweiliges Glas!“, „das sieht spießig aus“ oder „ohje, am Design könntet ihr aber auch mal was machen“ – Aussagen, die wohl jeder Imker kennt, der seinen Honig im Glas des Deutschen Imkerbundes anbietet.
Dabei hat die Wahl dieser Verpackung für den Honig gar nichts mit dem Designverständnis des jeweiligen Imkers zu tun. Und das DIB-Glas stellt in seiner Bedeutung jedes noch so schicke Honigglas in den Schatten – doch dazu müssen wir ein wenig Aufklärungsarbeit leisten:
Die Ursprünge des Glases liegen im Jahr 1925. Unter der Präsidentschaft von Detlef Breiholz gestalten der Deutsche Imkerbund und dessen Mitglieder das erste sogenannte „Einheitsglas“, das ab 1926 (und bis heute) als Markenzeichen und Qualitätsmerkmal verwendet wird.
Ein Imker, der seinen Honig im DIB-Glas anbietet, verpflichtet sich nicht nur, diesen Verpackungsstandard einzuhalten, sondern sich vor allem bei der Honigproduktion der besten Qualität und Sorgfalt zu verschreiben. Nur, wer entsprechende Kurse beim Deutschen Imkerbund belegt hat, darf das Glas überhaupt verwenden. Jährliche und unregelmäßige Stichproben des produzierten Honigs gewähren diese Qualität - nicht umsonst heißt das Etikett mit dem Siegel „Gewährverschluss“.
Wer sich ein wenig Zeit nimmt und sich das Honigangebot in deutschen Supermärkten einmal genauer ansieht, stellt schnell fest: das DIB-Glas ist eine Art Trendsetter. Denn tatsächlich entsprechen viele Honiggläser zumindest in ihrer Grundform dem Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes.Das ist kein Zufall, denn im Laufe der 90 Jahre seiner Verwendung wurde das DIB-Glas zum Marken- und Sinnbild für erstklassigen deutschen Honig. Eine Wirkung, die von den Produzenten des Supermarkt-Honigs bewusst eingesetzt wird.
Fakt ist, echten Deutschen Imkerhonig erkennen Sie nicht ausschließlich aber vor allem am Einheitsglas des DIB: geprägtes Glas, geprägter Deckel, Gewährverschluss und Deckeleinlage ergeben zusammen die Qualitätsgarantie eines unvergleichbaren Naturerzeugnisses. Deshalb verwenden selbstverständlich auch wir von der Imkerei Summstöckel dieses Glas für unseren Honig.
Welche Vorgaben der Imker für die Verwendung des DIB-Glases erfüllen muss, können Sie hier im Detail nachlesen.
Juli 2017
Glasklare Sache:
Honiggläser immer gespült zum Altglas geben
Vielleicht ist auch Ihnen beim Besuch des Altglas-Containers schon die ein oder andere Biene begegnet – und das war kein Zufall. Ungespülte Honiggläser locken die Bienen nämlich an und bringen sie dabei in Gefahr.
Denn in den Resten des Honigs, besonders Supermarkt-Honig birgt ein erhöhtes Risiko, können die Erreger der amerikanischen Faulbrut lauern – eine Bienenseuche, die den Imker bei Befall dazu zwingt, ganze Völker zu vernichten.
Diesem Problem können Sie selbst aktiv entgegen wirken und damit einen Teil zum Schutz der Honigbiene beitragen: geben Sie leere Honiggläser nur gespült ins Altglas. DIB-Gläser des Deutschen Imkerbundes können Sie in der Regel aber auch beim Imker Ihres Vertrauens zurückgeben.
Wir von der Imkerei Summstöckel setzen uns aktiv für die Gesunderhaltung der Honigbiene ein. Mit Honig vom deutschen Imker sind Sie immer auf der sicheren Seite und kaufen nicht nur ein Qualitätsprodukt, sie unterstützen damit auch den Erhalt der Bienen in Ihrer Region. Das gilt natürlich auch für uns – an unserem Bienenstand in Bad Dürkheim erhalten Sie unseren leckeren Honig und können Ihre leeren Honiggläser gerne zurückgeben.
Übrigens: Im Frühjahr 2017 schrieben wir von der Imkerei Summstöckel einige Naturschutzorganisationen an mit der Bitte, eine breite Öffentlichkeit auf die Problematik am Altglas-Container aufmerksam zu machen. Die Deutsche Umwelthilfe berichtete im Juli 2017 darüber - als erste Naturschutzorganisation in der Bundesrepublik. Den Artikel finden Sie hier. Auch wir werden in dieser Sache weiterhin aktiv bleiben.
Bei weiteren Fragen zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.